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Feldschützen Gesellschaft Niederglatt

 

 

Über die Fahnenweihe der

Feldschützen Niederglatt

am 5. Mai 1901

 

Feldschützengesellschaft Niederglatt. Seit mehr als zwei Jahren figuriert dieser Name auf der Liste der Schiessvereine des Bezirks Dielsdorf. Auf Initiative mehrerer eifriger Förderer des Schiesswesens ging diese Gesellschaft hervor aus dem Schiessverein Niederglatt. Wohl hatte mancher anfangs etwas bedenken, ob ein zweiter Schiessverein in solch einer kleinen Gemeinde wohl Existenzberechtigkeit sei und existenz-fähig bleiben werde. Diese Bedenken aber,war bald verschwunden, da sich bei der Gründung der Gesellschaft die ansehnliche Zahl von 30 Freunden der edlen Schiesskunst durch ihre Unterschrift verpflichteten, ihr möglichstes zu tun, zur Hebung der Förderung des neuerstandenen Vereins.

Feldschützengesellschaft ! Etwas anmassend ist dieser Name für einen ländlichen Verein. So dachten anfänglich viele von uns und es hatte auch wirklich Mühe gekostet, bei der Taufe des Vereins mit diesem Namen durchzudringen. Aber wohl jeder, der anfänglich daran stutzte, ob der Verein mit solchen Verhältnissen wie der unsere rechnen hat, auch ein solchen Namens würdig sei, wieviel sich noch sagen müssen, wahrlich! Ein Verein der in so kurzer Zeit einen solchen Fortschritt und solche Leistung aufweist, ist auch des Ehrenmanens Schützengesellschaft vollkommen würdig.

Ich habe erwähnt von Fortschritt und Leistungen und dies mit vollem Rech. Oder darf man es nicht einen Fortschritt nennen, wenn ein ländlicher Verein, so viel Zeit und Mühe opfert, wie wir es in den verflossenen ersten zwei Jahren getan haben? Was wir durch die zahlreichen Schiessübungen und die enorme Zahl von Schüssen beweisen können, mit denen wier wohl mit manchem Stadtverein konkurieren dürfen.

Und die Leistung? Auch derselben dürfen wir uns mit vollem Rechte rühmen. Denn, dreimal seit Bestehen der Gesellschaft zogen wir aus dem Schützenfeste, zum friedlichen Wettkampf mit unseren Nachbarvereinen und dreimal kehrten wir siegesgekrönt nach Hause. Dabei darf ich gewiss noch besonders erwähnen, dass wir im ersten Jahre unseres bestehens sogar mit einem 1 Lorbeer gekrönt wurden am Bezirksschützenfeste in Regensdorf.

Diese Siegestriumpfe waren es, die unsere Gesellschaft auch einen zweiten Gedanken wachriefen unddamit meine ich die Anschaffung einer Vereinsfahne. Vom finanziellen Standpunkt aus betrachtet, hätten wir an eine solche Anschaffung gar nicht denken dürfen, da bei einem neugegründeten Vereine der vielen Anschaffungskosten wegen begreiflicherweise die Kasse keinen grossen Zahlen aufweisen vermag. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Und Dank dem energischen Willen unserer Mitglieder, wurde schon bei der ersten Versammlung am 20. März 1900, da dieser Punkt zur eröterung kam, der definitife Beschluss gefasst, eine Fahne anzuschaffen. Aber nicht mit Worten, auch im Werke sind unsere Mitglieder zum Grossen gern bereit, denn ohne Opposition wurde einstimmig der Antrag gutgeheissen, dass zur Gründung eines Fahnenfonds jedes Mitglied von der Munitionsentschädigung 3 Fr. hinterlassen sollte. Auf diese Art war einigermassen der heiligen Geldnot abgegolten. Allerdings genügte uns aber dieser Fonds im Betrag von 96 Fr. noch bei weitem nicht,und wir sahen uns veranlasst an Sympathie und Mildtätigkeit unserer Einwohnerschaft zu appelieren. Auch da haben wir nicht unnütz angeklopft und mit wenigen Ausnahmen, fast überall eine offene Hand gefunden. Unsere Einwohnerschaft hat uns in vollsten Masse ihre Opferwilligkeit, ihre Sympathie und das Interesse an der Feldschützengesellschaft tatkräftig bewiesen, was wir, wie ich annehme namentlich unseren erfolgen an den Festen einigermassen zu verdanken haben. Auf diese Art waren unsere mutmasslichen Ausgaben in kurzer Zeit von freiwilligen Beiträgen gedeckt. Dafür sei an dieser Stelle allen Gebern für ihre mildreiche Finanzielle Mithilfe Namens der Gesellschaft nochmals der wärmste Dank entgegengebracht.

Die Feldschützengesellschaft Niederglatt, sie hatte nun auch dieses wichtigste Hinderniss, die finanzielle Krisis glücklich überwunden und nichts hemmte uns nun, an dem bereits begonnenen Werke weiter zu arbeiten. Eine spezielle Fahnenkommission schrieb dann die Erstellung an der Fahne zur Konkurenz aus, prüfte die eingegangenen Offerten und Skizzen und übertrug die Arbeit nach reiflicher Erwägung, dem in unserer Gegend in diesem Fache längst rühmlich bekannten Fahnenmaler Wild in Stadel. Die Festsetzung und Bestimmung des Festtages, der Fahnenweihe, war für uns ein nicht minder wichtiger Punkt, waren wir uns doch desselben bewusst, dass von dem Gelingen oder Nichtgelingen des Festes, unsere finanzielle Lage vollkommen abhängig war. Ein Teil unsere Mitglieder war dafür, noch im Laufe des Herbstes 1900 das Fest zu begehen; der bevorstehende Miltärdienst aber bewirkte die Nichtannahme dieses Antrages und so wurde dann beschlossen, das Fest im Frühjahr 1901 abzuhalten und in einer späteren Versammlung der 5. Mai als Festtag bezeichnet.

Die verschiedenenComitée wurden bestellt und im stillen arbeitete nun jeder für sich. Mit dem vollen Bewusstsein, dass alle die Vorarbeiten, in richtige Hände gelegt ware, durften wir nun mit froher Zuversicht den Tag erwarten und hoffen, dass wir ihn auch ehrend bestehen werden.

Dass zu unserer Weihe oder mit anderen Worten gesagt, zu einer Taufe auch ein Pate gehört, ist selbstverständlich und mussten wir uns desshalb für unseren Täufling, die neue Vereinsfahne, nun auch um einen solchen umsehen. Bald waren wir auch einig, gestützt auf das nachbarliche Verhältniss und das stets gegenseitig gute Einvernehmen mit der Nachbarsektion Neerach, dieselbe für die Patenstelle anzufragen. Diese Anfrage wurde dann mit umgehend in bejahendem Sinne beantwortet und somit war für uns ein heickler Fall, der manchem Familienvater schwer fäll, glücklich überwunden und ich gestehe offen, wir sind heute noch stolz auf unsere Paten.

Auf eine weitere Einladung zur Teilnahme am Feste erhielten wir die Zusage von folgenden Vereinen:

1. Schützengesellschaft Bülach

2. Schützenverein Bachs

3. Schützengesellschaft Oberglatt

4. Schützengesellschaft Stadel

5. Schützengesellschaft Steinmauer

6. Feldschützengesellschaft Veltheim

7. Schiessverein Oberhasli

8. Schützenverein Bachnebülach

und selbstverständlich von der Patensektion Schiessverein Neerach

In 12 Versammlungen uns Sitzungen wurden die nötigen Geschäfte und die Vorbereitungen zum Feste abgewickelt. Owohl, wie bereits erwähnt die Einwohner ihre Opferwilligkeit uns in grösstem Masse bewiesen hatte, mussten wir doch, wen es uns auch etwas anmassend und zudringlich erschien, nochmals an ihre Güte und Freigibigkeit appellieren und ein diesbezüglicher Aufruf mit freiwilliger Dekoration zum Gelingen des Festes beizutragen, hatte seinen Zweck nicht verfehlt. Die Gemeinde Niederglatt steht in dieser Beziehung nicht zurück; und auch dafür sei ihr hierorts nochmals gedankt.

Die sämtlichen Vorarbeiten waren auf die bestimme Zeit Mustergültig beendig. Dank der freiwilligen gemeinschaftlichen Mithilfe unserer Mitglieder, von denen einige, deren Namen ich aus rücksicht gegen die anderen verschweige, wirklich Unerwartetes geleistet haben und für das ich densleben einen speziellen Kranz winde.

Der von der Einwohnerschaft sehnlichst erwartete, für uns speziell bedeutungsvolle Tag war gekommen. Kanonenschüsse verkündeten in der Morgenfrühe, den Beginn des Festes. In goldener Pracht stie die Sonne am Horizont empor, als ob sie uns durch ihr Erscheinen ihre Sympathie für unser heutiges Fest bekunden wollte. Freude und Hoffnung strahlten auf allen Gesichtern, waren wir dich überzeugt, dass wir vom Festwetter begünstigt seien, wir wollen Petrus den Beherrscher des wetters, aus Dankbarkeit für sein Wohlmeinen, als Ehrenmitglied in unsere Gesellschaft aufnehmen. Allerdings ist meines Wissens eine diesbezügliche Einladung bis zur Stunde noch nicht ergangen. Auch die Prophezeihung unseres Präsidenten hat sich somit erfüllt. Als er einmal sagte, um das Festwetter bekümmere er sich am allerwenigsten, er halte es für selbstverständlich, dass sich bei uns in Niederglatt für das fest auch das nötige altbekannte Zürcher Festwetter bewähren werde.

Die Feldschützengesellschaft Niederglatt hatte also in dieser Beziehung das beste beneidenswerteste Glück. Schon in der Frühe des Morgens herschte ein reges Leben und Treiben. Kränze, Fahnen, Falggen und Inschriften zierten die kleine Ortschaft und hüllten sie in ein buntes Festgewand, geziement zum Empfange der Schützen und Festfreunde von nah und fern. Auch diese liessen nicht lange auf sich warten, so dass das mit der Fahnenweihe verbundene Sektionswettschiessen auch gleich bei Zeiten beginnen konnte.

In nächster Nähe des Bahnhofes, längs der Hofstetterstrasse erhob sich der Schiessstand, mit Front gegen die Glatt und jenseits über dieser, längs des waldigen Abhanges,der einen natürlichen Kugelfang bildet, zog sich eine Kette von 50 Scheiben. Ich muss noch betonen,es war dies ein Schiessplatz, der wie besonders hierfür geschaffen schien und wie wir einen zweiten zweiten wohl selten finden würden. Etwas erhaben über dem Schiessstande, jenseits der Strasse, war der Festplatz mit der Rednerbühne und dem Gabentempel, von wo man eine Aussicht und einen Überblick auf den Schiess –und Scheibenstand hatte. Auch der Festplatz, so in der Nähe von Allem hätte nicht günstiger sein können und gebührt für diese Arrangierung dem Haupt als Präsident der Organisation die vollste Anerkennung. Allerdings darf ich nicht vergessen, dass dieser zugleich die Festwirtschaft führte und und zweifle ich nicht, dass er angesichts dessen die Sache nicht zu seinem Schaden eingeteilt hat. Doch das sei dahingestellt, ob ihm dadurch Vor- oder Nachteile erwachsen sei, da es überhaupt werder in meinem eigenen, noch im Interesse der Feldschützengesellschaft liegt, ob Herr Haupt für seine vielen Mühen, deren ich noch besonders erwähne, auch vollkommen entschädigt worden sei, oder ob er zu allem noch Schaden erlitten habe.

Nun wieder zur Sache zurückkommend, war anfänglich der Schiessstand allerdings nur schwach besetzt, da ber fortwährend neue Vereine anrückten, wurde auch der Zudrang zum Stande bald ein übermässiger und immer lebhafter entwickelte sich das Feuerm das bis zum Mittag ununterbrochen fortdauerte. Dieses Geknatter, verlieh dem ganzen so recht den Charackter, nicht bloss eines Schützenfestchens, sondern eines wahren Schützenfestes.

Dicht belagert war die ganze Zeit das Büro, und waren die Betreffenden, die den Bürodeinst zu besorgen hatten, ihr ernormen Arbeit wegen wahrlich nicht zu vermeiden. Ein Fehler war es. Dass dieses Personal, an der Zahl zu schwach war, aber zu deren Ruhm muss ich gestehen, diese wenigen, sie haben ihre Aufgabe musterhaft erledigt, so dass ich mich veranlasst fühle, ihnen für den an den Tag gelegten Fleiss, Namens des Vorstandes die vollste Annerkennung zu zollen. Unterdess sich alles dies auf dem Schiessstande abgewickelte, rückten fortwährend neue Vereine an, die von einem Comitée mit der noch umhüllten neuen Fahne und von der für diesen Tag engagierten Festmusik Rieden- Wallisellen begleitet, in Empfang genommen wurden. Um den herzlichen Empfang noch so recht den Stempel der Ächtheit aufzudrücken, wurde den neu angekommenen Vereinen, denen man bei dieser Hitze schon etwas trockene Kehlen zumuten konnte, in zwei silbernen Pokalen der Ehrenwein kredenzt.

So verliefen schnell die Stunden des Vormittags und dürfen wir uns, wie mir von verschiedenen umparteiischer Seite gesagt wurde, rühmen dass das Fest von einigen kleineren unvermeidlichen Fehlern abgesehen, prächtig, jam usterhaft arrangiert war. Um halb 12 verkündete ein Kanonenschuss, das Ende des Schiessens für den Vormittag. In Ermangelung einer Festhütte wurden die Vereine zum Bankett in die verschiedenen Wirtschaften der Gemeinde verteilt. Dass uach hierhin ein Verien dem anderen gleichgestellt sei und keiner dem anderen gegenüber weder im Vorteil noch im Nachteil komme, hatte der festgebende Verein den Wirten sowohl Qualität auch als Quantität von Speise und Trank für das Bankett vorgeschrieben, dafür wurde diesen Bezug der Beköstigung in der Weise erleichtert, das jeder Teilnehmer die Bankettkarte von dem festgebenden Verien und an den Wirt abgeben musste. Dieser erhielt dann vom Quastoriat desVereines gegen Abgabe der Karten seine Entschädigung. Zum Lob unserer Wirte sei es gesagt dass ein jeder von ihnen wirklich sein möglichstes getan hat, zur Ehre und zum Ruhm unserer Gemeinde, wofür ich inen ein spezielles Lob spende.

Nach dem Bankette versammeln sich die vereine auf dem Festplatze zum Weiheakt. In kurzer aber schöner und sinniger Ansprache hiess der Präsident des festgebenden Vereines, Herr Oberlieutenant Volkart die Schützen und Schützenfreunde, kurz gefasst die ganze Versammlung zum heutigen Feste herzlich willkommen und erteilte hierauf der Patensektion Neerach das Wort. Der Redner dieser letzteren, Herr Schütz schilderte in packender Rede die Entwicklung und bisherige Tätigkeit der beiden Vereine und betonte dabei ganz besonders das gegensitige gute Einvernehmen der beiden Vereine selben. Er ermunterte die Mitlgieder der Feldschützengesellschaft Niederglatt, zu allen Zeiten dem neuen Banner freudig und treu zu folgen. Worauf er dasselbe gleichzeitig mit einem schönen Patengeschenk dem Verin übergab. Hierauf folgte die Enthüllung des Banners und der Präsident unseres Vereins erklärt in schönen Worten die Bedeutung desselben und namentlich die Bedeutung und den Sinn der Bilder die es schmücken. Die Averseite zeigte uns zwei gewaltige Löwen, die über das Wappen von Niederglatt das Zürcher Fähnlein halten. Rechts und Links, darüber sind die beiden Wappen von Regensberg und Kyburg, deren Besitzungen dereint mitten in unseren Gemeinde, durch die Glatt begrenzt wurden. Oben steht in bunter Schrift, Feldschützengesellschaft Niederlgatt und unten die Jahreszahl 1901. Auf der Reverseite prangt das weisse Kreuz mit rotem Feld und in diesem, von Lorbeer und Eichenlaub umkränzt der Vater aller Schützen, der Held Willhelm Tell mit seinem Knaben. Im Hintergrund erscheint der Vierwaldstättersee mit der Telspapelle, umkränzt von den Schneebergen. Um das Bild prangert in zierlicherschrift die devise:“Dir ewig treu, o Vaterland“!

Die Fahne selbst ist wirklich ein Prachtexemplar und zeugt von echtem Kunstsinn. Sie dürfte sich wahrlich, wie unser Präsident in seiner Rede betonte, mit Stolz zeigen lasssen in Mitten des Waldes der eidgenössischen Schützenvereine. Wie schon Anfangs dieses Berichtes betont,ging diese kunstvolle Arbeit hervor aus dem Atelier des in weiten Kreisen berühmten Fahnenmalers Wild in Stadel. In würdiger Anerkennung wurde diesem auch für die schöne kunstvolle Arbeit ein redlich verdienter Lorbeer überreicht.
Das Lied:“Das weisse Kreuz im roten Feld“ vom Männerchor Niederglatt vorgetragen, bildete den Abschluss des feierlichen Aktes. Hierauf organisierte sich der Festtzug. Voran die Zeiger und Warner hinter diesem die Festmusik, dann die neue enthüllte Fahne mit der Patensektion. Hernach Comitéemitglieder, dann die übrigen Verinsfahnen und diesen nach in schöner Ordnung die Vereine: Oberglatt, Oberhasli, Stadel, Bülch, Steinmauer, Neerach, Bachs, Bachenbülach, Veltheim und Niederglatt. Der Schluss bildete als freiwilliges Angehänsel die Schuljugend von Niederglatt. Stolz flatterte das neue Banner voran nach mehr als halbstündigem Marsche, zwischen dichten Spalieren von Festbummlern umlagert langte der Zug wieder auf dem Festplatz an. Unermüdlich hatte die schneidige Festmusik Rieden-Wallisellen ihre Weisen ertönen lassen und ich erachte es als meine, Pflicht dieser rührigen Musik noch besonders lobend zu erwähnen und dieselbe bei der derartigen Gelegenheit aufs beste zu empfehlen. Kaum auf dem Festplatz angelang, drängte sich alles nach dem Schiessstande, wo sich alsbald wieder ein lebhaftes Feuer entwickelte, das bis Abends Halb 8 Uhr andauerte. Während dessen herrschte auch ein Leben in der Festwirtschaft, wo die unzählbare Masse von Festfreundn den tönen der Festmusik lauschte und wo unser Festwirt Herr Haupt mit dem regiment seiner Kellnerinnen, den von der Hitze des Tges ermatteten durstigen Kehlen die wohltuende Linderung verschaffte. Dank dem energischen Fleisse im Büro, war auch diese Arbeit soweit fortgeschritten, dass unmittelbar nach dem Schluss des Schiessens, zur Kranz und Gabenverteilung schreiten konnte. Einde dichte Volksmenge umstand die Rednerbühne, von wo herab nun die Resultate des vergangenen Tages verkündet wurden. Die Rangordnung der Vereine war folgende:

        1. Schützengesellschaft Bülach 38.3

        2. Feldschützengesellschaft Niederglatt 36.3

        3. Schützengesellschaft Stadel 35.8

        4. Schützengesellschaft Steinmauer 35.0

        5. Schiessverein Bülach 34.5

        6. Schützengesellschaft Oberglatt 34.1

        7. Feldschützengesellschaft Veltheim 33.3

        8. Schiessverein Oberhasli 32.7

        9. Schützenverein Bachs 32.5

        10. Schiessverein Neerach 32.5

An die fünf Vereine wurde zwei Lorbeer- und drei Eichenkränze verabfolgt. Überdies wurden für besondere Leistungen, das heisst, für die besten Einzelresultate 5 Lorbeer - 11 Eichenkränze und 72 Naturalgaben an die Schützen verteilt.

Mit diesem fand der offizielle Teil des Festes seinen Abschluss. Die Schützen und Festbummler gingen teils nach Hause und teils in Wirtschaften., um da möglichst noch einmal die Weihe, wenn auch einer vergänglichen Fahne, vorzunehmen.


Die gelösten Doppel waren:

        1. Sektionsstich 234 a 10 Schüsse = 2340

        2. Glück 163 a 3 Schüsse = 489

        3. Kehr 421 a 10 Schüsse = 4210

Es macht dies insgesamt: 7039 Schüsse.

Gewiss eine schöne Zahl, im Verlaufe eines einzigen Tges und doch konnte noch ein schöner Teil von Schützen nicht mehr dazu kommen, ihre schon gelösten Doppel abzuschiessen, so dass eine Anzahl Kejrdoppel wieder zurückvergütet werden musste, was für uns allerdings einen nicht unbedeutende Reduktion der Einnahmen bewirkte. Der Hauptgrund hievon war der grosse Zeitverlust beim Weiheakt und namentlich bei mFestumzuge, an dem sich doch ein grosser Teil der Schützen nicht beteiligte und es vorzog im Schiesstande zu liegen und da die Zeit des Beginnes des Schiessens abzuwarten. Hötte man mit dem Festzuge das Schiessen eröffen können, so hätten wir auch auf eine bedeutende Mehreinnahmen rechnen können, die nun leider ausgeblieben ist. Diesem Umstand zuzuschreiben, dass wir trotz der grossen Beteiligung und der über Erwarten günstigen Witterung , dennoch ein kleines Defizit erlitten haben, Doch da es nun einmal so und wir das einmal geschehene nicht mehr ändern können, will ich darüber auch keine Worte mehr verliren und uns diese Erfahrung für die Zukunft dienen lassen.

Im Anschluss an dies lasse ich noch die Namen unserer Mitglieder folgen, wie sie in den verschiedenen Comitées angehört und in welcher Eigenschaft sie sich für das Fest verdient gemacht haben.

1. Organisatioskomitee Chef: Haupt Joh. z. “Löwen“

Es sind diese Angaben event. dem Protokoll noch zu entnehmen.

 

Niederglatt, den 29. Juni 1901

Der Berichterstatter:

Pankraz Weber, Schützenmeister

 

Übersetzt:

H. Wyss

Steffisburg

28.02.2001

 

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Art. 1     Name und Sitz

    Unter dem Namen
    Feldschützengesellschaft Niederglatt (FSGN)
    besteht ein Verein im Sinne von
    Artikel 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches.
    Sein Sitz befindet sich in Niederglatt.

Art. 2     Zweck
  
    Die FSGN verfolgt den Zweck, die ausserdienstliche
    Schiesstätigkeit mit Langwaffen durch die Abhaltung
    von Schiessübungen zu fördern.
    Der Verein gewährleistet die Durchführung der Bundesübung
    in Niederglatt.
    Zudem ist er besorgt für die Pflege von
    Kameradschaft und Geselligkeit unter den Mitgliedern.

Art. 3     Zugehörigkeit  

    Die FSGN bildet eine Sektion des Bezirksschützenverins Dielsdorf,
    des Zürcher Kantonalschützenvereins und des
    Schweizerischen Schützenvereins.

Art. 4     Mitglieder  
  
    Der Verein Besteht aus Aktivmitgliedern,
    Ehrenmitgliedern und Jungschützen.
    Mitglied der FSGN kann jeder Schweizer Bürger werden,
    der im laufenden Jahr das 17. Altersjahr erreicht.
    Junioren ab den 10. Altersjahr sind Mitglieder aber ohne  stimmrecht
    Ausländer können Mitglied der FSGN werden, wenn sie zudem im
    Besitz der dazu erforderlichen Bewilligung sind.






Feldschützengesellschaft Niederglatt